65 - Jahre Artilleriezug Frimmersdorf
Die Jubiläums-Chronik, sowie Meilensteine in der Geschichte
des Vereins.
Bei der Chronik-Recherche wurden Aufzeichnungen gefunden
aus denen hervorgeht, dass bereits im Jahre 1926 der Landwirt
Wilhelm Wilbertz einen Artilleriezug gründete.
Die Artillerie-Kanone „St. Barbara“ genannt, wurde zwischen
1925 und 1926 erbaut. Dieses Geschütz bestand aus einem
umgebauten Leiterwagen und einem geschweißten Rohr,
welches von 4 Pferden gezogen wurde. Diese Pferde
stammten vom Gut Neuhöfgen, auf dem zu dieser Zeit, die
beiden Zugmitglieder Peter und Michael Schlösser beschäftigt
waren. Der Dienstherr stellte den beiden Mitgliedern während
der Schützenfesttage die 4 schweren Kaltblutpferde zur
Verfügung.
Die Mitglieder des damaligen Zuges waren:
Wilhelm Wilbertz, Leonard Fußangel, Peter und Michael
Schlösser, Philipp Aleco, Heinrich Schlösser, Michael und
Melchior Linden, Jakob Fenger, Anton Warten, Peter
Hermanns, Franz Hafeneger und Peter Rengsberger.
Leider ist nicht bekannt, wie lange der Zug bestand.
Chronik
Artilleriezug Frimmersdorf
Hier ein Bild aus dem Jahre 1928
Das heutige Kanonenrohr wurde 1928 von Philipp Aleco
angefertigt. Es wird erzählt, dass dieses Rohr aus „Ecksteins
Garten" herausgeholt geholt, nach Königshoven zum
Schmiedemeister Josef Göbbels gebracht, und mit einem
Schießmechanismus versehen wurde.
Nach dem zweiten Weltkriegt wurde der Artilleriezug
Frimmersdorf im Jahre 1953 neu gegründet.
Gründungsmitglieder waren:
Heinz Siegers, Lambert Klöcker, Franz Müller, Heinrich Servos,
Jakob Bongartz und Josef Linges.
Die oben genannten trafen sich beim Bauer Adolf Schmitz,
bauten dessen Rübenwagen auseinander und benutzten diesen
als Unterbau für das heutige Geschütz.
Hier ein Bild aus dem Jahre 1954
Von Links nach rechts:
Peter Barzen, Josef Linges, Hubert Caspers, Pleen, Heinz
Siegers, Lambert Klöcker und Heinrich Servos.
Nicht auf dem Foto sind: Matthias Müller, Franz Müller und
Jakob Bongartz.
Der damalige Artilleriezug erhielt von der Familie Josef Knabben
(ehemals ein Lebensmittelgeschäft in Frimmersdorf) finanzielle
Unterstützung. Sie stiftete unter anderem die 1. Standarte für
den Zug.
Johann Barzen
1956/57
Heinrich Servos
1961/62
Paul Reinders
1962/63 und
Günter Sturm
1973/74
insgesamt 4 Schützenkönige dem Regiment zur Verfügung.
Der Artilleriezug stellte mit
Aufgrund von verschärften Gesetzesauflagen und
Sicherheitsmaßnahmen für das Böllern, wurde das Geschütz
erstmals am 29.06.1974 vom Beschussamt in Ulm auf Anhieb
erfolgreich abgenommen. Hierzu fuhren damals Wilhelm Servos
† (Zugführer), Heinrich Servos † (Treckerfahrer) und Herrmann
Köhler † (Spies) mit dem demontierten Geschütz-Schloß,
welches auf einem Anhänger befestigt wurde, nach Ulm zur
Abnahme.
Im Jahre 1981 baute Herrmann Köhler † einen Triböller. Seit der
erfolgreichen Abnahme, im gleichen Jahr durch das
Beschussamt, kommt dieser Böller hauptsächlich samstags zum
Einschießen des Schützenfestes, beim Schützenkönig selbst,
und den Krönungsfeierlichkeiten dienstagabends zum Einsatz.
Im Auftrag des Artilleriezuges baute 1982 der Schreiner Adi Krüll
aus Allrath, für den Kindergarten ein kleines Geschütz. Dieses
Geschütz begleitet jeden Kirmesdienstag das
Kindergartenregiment zum Festplatz. Das Geschütz wurde in
früheren Jahren von einem Pony gezogen. Seit ein paar Jahren
übernimmt dies ein kleiner Traktor, der von Paul Pfeiffer für
diesen Anlass zur Verfügung gestellt wird.
1982 erwarb der Bürgerverein den heutigen Traktor der Fa.
Deutz, aus dem Jahre 1952. Dieser wurde noch im gleichen Jahr
von den Artilleristen komplett restauriert. Bis zu diesem Jahr
wurde das Geschütz von ausgeliehenen Traktoren der
umliegenden Landwirte gezogen.
1986 wurde das komplette Geschütz, von Adi Krüll und Hans
Bertram †, damals bekannt unter dem Namen „Sancho“,
restauriert. Hierzu zählte auch die Restaurierung der Räder. Hier
wurde zur Befestigung der damals schon losen Holzsegmente,
Hartholzkeile verwendet, die mit Hilfe von Kunstharz fixiert und
befestigt wurden.
Auf Vermittlung von Herrmann Köhler †, wurden 1994 die
lädierten Reifen der Zugmaschine, bei der Fa. Johann Stöcker in
Burghaslach (Frankenland), gegen gut erhaltene Reifen
ausgetauscht und mit neuen Schläuchen ausgestattet.
Im Winter 1999 / 2000 wurde in der Schmiede „Kronenberg“, in
Uedesheim, ein Rad der Kanone restauriert.
Ab 1998 begannen einige Zugmitglieder mit der Anschaffung von
Hand- und Schaftböllern. Derzeit sind 3 Hand- und ein
Schaftböller im Besitz der Artilleristen. Diese Böller kommen
jedes Jahr während des Schützenfestes, sowie zu besonderen
Feierlichkeiten wie Hochzeiten oder Jubiläen zum Einsatz.
Das Geschütz wurde im Jahre 2001 nochmals aufbereitet und
neu gestrichen.
Anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 2003,
wurde eine neue Standarte angeschafft. Am 29.06.2003 wurde
die Standarte von Pater Maries † während eines feierlichen
Gottesdienstes geweiht.
Im gleichen Jahr wurden für die Zugmitglieder neue Uniformen
angeschafft.
Am 15.07.2006 wurden die 4 zentnerschwere Radreifen des
Gespanns zu einem Stellmacher zur Reparatur nach Bensheim
transportiert. Diese Räder waren nach 20 Jahren, durch
Austrocknung und damit Lockerung der Radsegmente, sowie
vermehrtem Holzwurmbefall nicht mehr Verkehrssicher. Nach
wochenlanger und umfangreicher Reparatur, wurden die Räder
am 26.08.2006 wieder abgeholt und am Geschütz montiert.
Im Jahre 2013 feierten wir das 60-jährige Vereinsjubiläum.
Hier zu sehen die Mitglieder im Jubiläumsjahr.
Von Links nach rechts stehend:
Tim Abbinghoff, Hans Schneider,
Hans Servos,
Dieter Servos,
Andreas Esser,
Jan Steinberg
Von Links nach rechts kniend:
Peter Geringhoff,
Markus Geringhoff
v. l. n. r. Jan Steinberg als Zugkönig, Hans Servos, Andreas
Esser, Dieter Servos, Christian Strerath, Kai Strerath, Uwe
Gastrock, Markus Geringhoff und Hans Schneider.
Hier ein Bild von der Ehrung im Festzelt.